Führen, motivieren in der Krise mit Achtsamkeit

Führen, motivieren in der Krise mit Achtsamkeit….schon der Titel weist auf mehrgleisige Bedeutung des Themas hin.

Leadership befindet sich vielerorts in einer Krise – ausgelöst durch Führung in den aktuellen Krisenzeiten.

Was passiert psychologisch und neurobiologisch mit uns in der Krise? Covid19 mit all seinen Auswirkungen wie räumliche Einschränkungen, stark reduzierte Möglichkeiten Menschen real zu begegnen. Mehrfachbelastungen durch veränderte Tagesabläufe wie Home-Office, Homeschooling – der Kinder und vielleicht Partner*in die gleichzeitig im Internet „hängen“ und nicht immer auf Zehenspitzen durch die Wohnung gehen, sorgen schlichtweg für Stress.

Ebenso belastend und stressfördernd ist die Tatsache, dass unsere Kommunikation über das Internet nur zweidimensional möglich ist, von der anderen Seite oft sogar nur ein schwarzes Bild zu sehen ist und auch die Stimmen verzerrt und mit „Aussetzern“ bei uns ankommen.

Die Treffen mit Kollegen*innen bei Meetings, im Büro, in der Teeküche oder in der Cafeteria fallen teilweise komplett weg, was einen Mangel an Bindung erzeugt. Ver-Bindung (Zugehörigkeit, eines unserer Grundbedürfnisse), sich verbunden fühlen sorgt im Gehirn für einen Ausstoß an Oxytocin, was wiederum unser Serotonin erhöht, was uns innerlich beruhigt. Alles ist gut. Aktuell fällt all das weg! Das macht uns Stress – zusätzlich zu allem anderen, was unser Job schon vorher bei uns an Stress ausgelöst hat.

Hinweis: Um gerade in Home-Office Zeiten mit den Mitarbeitern in Kontakt zu sein, kann es dennoch sinnvoll sein, Teammeetings in denen Mitarbeiter ihre Ängste / Sorgen äußern können auch online mit „Video“ abzuhalten.

Etwas („Eu“)Stress zu haben ist per se noch nicht das Problem, er verstärkt unsere Aufmerksamkeit, das Adrenalin steigt. Wenn Stress etwas länger dauert, steigert sich meine Leistung in maximale Möglichkeiten, auch mein Cortisol steigt. Wir laufen zu Höchstleistungen auf! Alles, was darüber hinausgeht, mich über meine schaffbaren Grenzen bringt, alles was meine Ressourcen übersteigt, beginnt mir zu schaden – körperlich und geistig. Das Cortisol beginnt mich zu lähmen und ich baue bei meinen Leistungen ab.

„Da hilft einfach weitermachen gar nichts, im Gegenteil!“

Selbstfürsorge und die richtigen „Ventilöffner“ für sich zu finden ist ein wichtiger Punkt, um nicht selbst auszubrennen. Kurzfristige Ventilöffner können hierbei sein:

  • frische Luft, durchatmen, 5min Meditation
  • Wasser trinken, dunkle Schokolade essen
  • Reframing: den Dingen eine neue Bedeutung / Rahmen geben
  • Lachen, Blick in die Natur, Musik

Was können Führungskräfte, also wirkliche LEADER, nun tun, um ihre Mitarbeiter*innen hilfreich zu unterstützen? Führung ist in Pandemie-Zeiten noch wichtiger als sonst, weil die Menschen Angst haben.

Eine gute Führungskraft kann dazu beitragen, dass diese Angst reduziert wird. Eine gute Führungskraft „muss“ heute vertrauenserweckend, kompetent, feinfühlig sein und kann über Stimme, Mimik, Gestik und Vorbild-geben starken Einfluss nehmen.

Eine gute Führungskraft muss ihre Mitarbeiter*innen gut kennen, um zu er-kennen, was sie gerade benötigen. Eine*r braucht vielleicht eine beruhigende Stimme, ein*e andere*r mehr persönliche Aufmerksamkeit, ein*e dritte*r Zahlen, Daten, Fakten der aktuellen Lage. Mitarbeiter*innen (übrigens genauso wie Schüler*innen!) brauchen das Gefühl, dass das Gegenüber (die Führungskraft, die Lehrer*innen) aufrichtiges Interesse an ihrer Person haben.

Dieses Interesse ist spürbar! Ich kann nicht kompetent, vertrauensvoll, feinfühlig wirken, wenn ich es nicht aufrichtig bin! Dieses Jahr hat uns in rasanter Geschwindigkeit aufgezeigt, wie rasch Veränderungen kommen können und dass kaum noch etwas wirklich langfristig planbar ist. Agilität und „New Work“ sind die Themen der Stunde. Auch in den kommenden Jahren werden wir mit den Folgen der Pandemie zu tun haben.

Die Frage ist, sind die richtigen Menschen für einen guten Umgang mit den aktuellen Herausforderungen in den Unternehmen an den richtigen Positionen?

Laut Studien ist

  • ein kleiner Teil die „geborene“ Führungskraft, die alle Qualitäten mitbringt;
  • ein kleiner Teil wird diese Qualitäten bei aller Anstrengung nicht einmal erlernen können;
  • die Mehrheit hat die nötigen Ressourcen, braucht aber Menschen, die sie darin trainieren und begleiten, die für Führungskräfte in der aktuellen Zeit nötigen Qualitäten zu kultivieren.

Mitarbeitermotivation ist hier ein wertvoller Schlüssel Mitarbeitermotivation kann – wie Motivation im Allgemeinen – hierbei in zwei Richtungen definiert werden. Es wird unterschieden zwischen extrinsischer Motivation und intrinsischer Motivation. Bei der extrinsischen Motivation handelt es sich um von von außen kommende Anreize. Das kann eine Belohnung, etwa die Aussicht auf eine Prämie, eine Beförderung oder aber auch die Androhung von Strafe, etwa eine Abmahnung, sein.

Intrinsische Motivation kann ich als Führungskraft z.B. stärken in dem ich die Bedürfnisse des Mitarbeiters kenne. Konkret heißt das für meine Kommunikation als Führungskraft: Um Motivation zu fördern, ist eine Mischung aus unterschiedlichen Führungsstilen ratsam – je nach Situation mal dialogbereit, mal durchsetzungsstark – aber in jedem Fall kommunikativ.

Ein guter Leader sollte ein echter Teil des Teams sein und die Bedürfnisse, Ideen und Fragen seiner Kollegen ernst nehmen.

Lob und positiver Zuspruch ist ein adäquates Mittel der Wahl, um Mitarbeiter zu motivieren, da jeder Mensch für geleistete Arbeit auch Wertschätzung erfahren möchte. Hier kommt es jedoch entscheidend darauf an, wie und wann gelobt wird.

Zunächst einmal sollte Lob dosiert eingesetzt werden. Mitarbeiter, die ohne Anlass ständig überschwängliches Schulterklopfen erhalten, werden dies irgendwann nicht mehr ernst nehmen. Echtes Lob ist spontane Wertschätzung einer konkreten Leistung oder eines Erfolgs.

„Mindful Leadership“ ist also das Thema der Stunde!

Beispiele von Qualitäten, die Mindful Leader kultivieren dürfen, sind nach aktuellen Studien:

  • Resilienz
  • In Beziehung gehen und sein können
  • Selbstreflexion /Fürsorge für sich und andere entwickeln
  • Fähigkeit zum Perspektivenwechsel
  • Mitgefühl und Empathie, gute Körperwahrnehmung (kann z.B. gut über Meditation trainiert werden)
  • Kreativität, Fokus
  • Fähigkeit mit Veränderungen umzugehen
  • Fähigkeit zur Lösungsfindung
  • Individuelle und kollektive Achtsamkeit
  • Führen in komplexen Situationen
  • Weisheit

Eine gesunde wertebasierte Unternehmenskultur, kann gerade jetzt das Vertrauen ins Unternehmen und die eigenen Fähigkeiten stärken, da diese sich eben nicht nur auf das Unternehmen beziehen, sondern auch Menschen persönlich mit den „Mindful“ Qualitäten befähigen und fördern.

Gern unterstütze ich Sie persönlich oder auch in Ihrer beruflichen (Führungs-) Verantwortung bei einer achtsamen, motivierenden Mitarbeiterführung, unter dem Dach der „Big five for life“ wertebasierten Unternehmenskultur.

Hier können Sie sich einen Überblick verschaffen:

Unternehmenskultur fördern